Verstopfung ist ein weit verbreitetes Problem. Es handelt sich um ein Symptom, nicht um eine Krankheit. Mindestens ein Drittel der Bevölkerung ist davon betroffen. Etwa 20 % der Einwohner Deutschlands leiden zumindest gelegentlich darunter.
Davon sind etwa 75% Frauen. Einerseits sind sie durch ihre vielfältigen Belastungen durch Familie, Beruf und Haushalt, andererseits durch wiederholte hormonellen Veränderungen von der Pubertät bis in die Menopause häufiger betroffen als Männer. Viele haben zusätzlich Probleme mit dem Beckenboden, der durch Schwangerschaften und Entbindungen geschwächt sein kann.
Im Normalfall kommt es zwischen dreimal wöchentlich bis zu dreimal täglich zur Darmentleerung. Jeder Mensch hat dabei seinen eigenen Rhythmus. Eine chronische Verstopfung besteht, wenn mindestens zwei der folgenden Symptome vorliegen:
Zusätzlich können krampfartige Bauchschmerzen, Blähungen, Völlegefühl und weitere Symptome auftreten.
Allgemeine Ursachen sind unser oft hektisches und stressiges Leben, zum Teil falsche Ernährung, zu geringe Flüssigkeitszufuhr und vor allem auch zu wenig Bewegung.
Aber auch psychische Probleme können ursächlich sein, so dass mit Klärung der Probleme oft auch eine Heilung von der Verstopfung eintritt.
Bestimmte Medikamente, wie Psychopharmaka, Schlaf- und Beruhigungsmittel, manche Blutdrucksenker, Codein und Opiate kommen ursächlich für eine Verstopfung in Frage – in so einem Fall sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Auch der Missbrauch von Abführmitteln kann Verstopfung bedingen – die Einnahme solcher Mittel sollte auch aus diesem Grund nicht über einen längeren Zeitraum ohne ärztliche Betreuung erfolgen.
Aber auch der Missbrauch von Nikotin, Alkohol und Drogen kann zur Verstopfung führen.
Weitere Ursachen können im Vorliegen bestimmter Krankheiten, wie Diabetes mellitus, manche Nervenerkrankungen, Hormonstörungen sowie Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes selbst liegen.
Ist die Obstipation durch Ernährungsfehler oder ungünstigen Lebensstil bedingt, ist eine Umstellung der Ernährung auf ballaststoffreiche, stärke- und zuckerarme Kost, reichliche Flüssigkeitszufuhr und ggf. die Änderung der Lebensgewohnheiten inklusive ausreichender Bewegung wichtig.
Als Hausmittel zur Anregung der Darmtätigkeit können zusätzlich versucht werden: naturtrüber Pflaumensaft, Trockenpflaumen, getrocknete Feigen. Weintrauben und Wassermelonen besitzen ebenfalls abführende Eigenschaften. Ungeschrotete Leinsamen oder Flohsamen liefern Ballast- und Schleimstoffe. Eine reichliche Flüssigkeitszufuhr ist hierbei unerlässlich. Darüber hinaus sollten verstopfend wirkende Nahrungsmittel, z.B. Weißbrot, Schokolade, Kakao oder schwarzer Tee vermieden werden.
Mit einem möglichst täglichen Spaziergang an der frischen Luft und der Vermeidung von psychischer Anspannung können die Leiden einer Verstopfung ebenfalls gelindert werden.
Gegen Verstopfung können auch Abführmittel helfen. Diese sollten Sie jedoch nur in Absprache mit einem Arzt anwenden. Grund dafür ist, dass solche Präparate ebenfalls zu Verstopfung führen können. Bei chronischem Missbrauch von Abführmitteln kann es zu einer Lähmung der Muskulatur der Dickdarmwand kommen, durch die eine Obstipation ausgelöst bzw. unterhalten werden kann.
In bestimmten Fällen kann eine operative Behandlung erforderlich werden. Eine Operation kommt in der Regel nur in Frage, wenn alle anderen Behandlungsversuche fehlgeschlagen sind.
Aktuell bieten wir leider keine Studien zu dieser Indikation an.