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Nachhaltigkeit ist zu einem zentralen gesellschaftlichen Thema geworden. Auch Unternehmen sind gefordert, ihr Handeln anzupassen. Wie nachhaltig geht es in der klinischen Forschung, einschließlich bei emovis, zu? Das erfahren Sie in diesem Beitrag.

Nachhaltigkeit in der klinischen Forschung: Fortschritte beim umweltbewussten Handeln (Teil 1)

Nachhaltigkeit ist zu einem zentralen gesellschaftlichen Thema geworden. Auch Unternehmen sind gefordert, ihr Handeln anzupassen. Wie nachhaltig geht es in der klinischen Forschung, einschließlich bei emovis, zu? Das erfahren Sie in diesem Beitrag.
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Nachhaltigkeit – ein wichtiges gesellschaftliches Anliegen

„Die Zukunft hängt davon ab, was wir heute tun." Dieses Zitat von Mahatma Gandhi kann passender nicht sein, wenn es um die Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung geht. Nachhaltigkeit – was genau ist damit eigentlich gemeint? Nach einer Definition des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung geht es darum, „die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Dabei ist es wichtig, die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – wirtschaftlich effizient, sozial gerecht, ökologisch tragfähig – gleichberechtigt zu betrachten.“ Ein Maß zur Bewertung der Nachhaltigkeit ist der sogenannte ökologische Fußabdruck. Dieser, so die Bundeszentrale für politische Bildung, misst, „wie viel Fläche auf der Erde gebraucht wird, um all das herzustellen und zu entsorgen, was ein Mensch für seinen persönlichen Lebensstil benötigt.“

Nachhaltigkeit ist zu einem zentralen gesellschaftlichen Thema geworden: Immer mehr Menschen werden sich der Auswirkungen ihres Handelns auf die Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft bewusst. So werden auch Unternehmen zunehmend in die Pflicht genommen, ihre Prozesse und Produkte in Einklang mit ökologischen und sozialen Herausforderungen zu bringen. In Zeiten, in denen Umwelt- und Gesundheitsprobleme auf der ganzen Welt eskalieren, ist die klinische Forschung als Teil der Pharmaindustrie eine der Branchen, die eine besonders wichtige Rolle spielen. Warum? Die klinische Forschung trägt durch die (Weiter-)Entwicklung von Medikamenten und Medizinprodukten wesentlich zum medizinischen und damit auch zum gesellschaftlichen Fortschritt bei. Dieser Fortschritt geht aber mit einem gewissen Ressourcenverbrauch einher. Daher wird die klinische Forschung immer wieder mit umweltschädlichen Praktiken in Verbindung gebracht.

Die klinische Forschung gilt als eine der am stärksten reguliertesten Branchen: Sie unterliegt einer Vielzahl von Vorschriften, zum Beispiel der Guten Herstellungspraxis (Good Manufacturing Practice, abgekürzt GMP) und der Guten klinischen Praxis (Good Clinical Practice, abgekürzt GCP), die von nationalen und internationalen Behörden wie der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) in Europa und der Food and Drug Administration (FDA)in den USA festgelegt werden. Die Erwartungshaltung, dass die klinische Forschung nicht nur sicher und wirksam, sondern auch nachhaltig sein soll, wächst stetig. Dementsprechend müssen Unternehmen sich bewusst sein, dass ihre Betriebsabläufe einen Einfluss auf die Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft haben.

Wie sieht es nun also mit der Nachhaltigkeit in der klinischen Forschung aus? Wie können im Bereich klinischer Forschungsaktivitäten sogenannte Emissionen (Teilchen, Stoffe oder Strahlung, die in die Umwelt freigesetzt werden) reduziert und in Einklang mit den ökologischen und sozialen Herausforderungen der heutigen Zeit gebracht werden?

Ersetzen und Recyclen

In der klinischen Forschung besteht ein hoher Bedarf an nachhaltigen Lösungen zur Reduzierung von Abfällen und Emissionen. Eine Möglichkeit besteht darin, Verpackungsmaterialien von Medikamenten durch umweltfreundliche, biologisch abbaubare Alternativen zu ersetzen oder Recyclingprogrammeeinzuführen, um die Wiederverwendung bestimmter Ausgangsstoffe und Materialien zu fördern. Viele Unternehmen recyceln bereits Verpackungsmaterialien und verwenden Chemikalien und Lösungsmittel wieder, zum Beispiel bei der Herstellung und Erprobung von Medikamenten. Allerdings ist die Umsetzung dieser Ansätze oft herausfordernd, da die regulatorischen Anforderungen und Qualitätsstandards für die Medikamentenherstellung natürlich immer erfüllt werden müssen.

Verbesserung von Produktionsprozessen

Ein weiterer Ansatz ist die Verbesserung von Produktionsprozessen. Durch Verringerung des Ressourceneinsatzes (Einsparungen von Zeit, Geld, Materialien, Medikamenten) können unnötige Abfälle reduziert werden. Ein Beispiel ist die Fokussierung beider Planung klinischer Studien auf eine effiziente Nutzung und Auslastung der zur Verfügung stehenden Ressourcen. So können durch eine effiziente Auslastung der Studienräume und Laborgeräte Energie- und Heizkosten gesenkt werden. Eine sorgfältige Planung und Steuerung der Studien kann demnach dabei helfen, aussagekräftige Studienergebnisse zu erzielen und Ressourcen zu sparen.

Digitale Lösungen

Des Weiteren kann die Nutzung digitaler Technologien zur Datenerfassung und -verarbeitung den Einsatz von Papier in der Studiendokumentation und -verwaltung verringern. Beispiele für digitale Technologien, die Papier einsparen können, sind elektronische Patientenakten, elektronische Prüfbögen (sogenannte Electronic Case Report Forms, abgekürzt E-CRFs), digitale Unterschriften und elektronische Archivierungssysteme. Auch die Verwendung von E-Mail- und Online-Kommunikation zur Durchführung von Studienkoordination und -management kann den Papierverbrauch reduzieren. Somit kann nicht nur ein weiterer Beitrag zum Umweltschutzgeleistet werden, sondern auch die Effizienz und Genauigkeit der Studiendaten können verbessert werden. Zudem kann die verstärkte Nutzung von virtuellen Technologien und Online-Kommunikation dazu beitragen, An- und Abreisen von Studienteilnehmenden und Unternehmensmitarbeitenden zu reduzieren und den damit verbundenen Ausstoß des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid (CO2) zu verringern. Eine digitale Lösung, die durch die COVID-19-Pandemie vorangetrieben wurde, ist die Einführung dezentraler klinischer Studien. Dezentrale Studien unterscheiden sich von traditionellen Studien dadurch, dass sie nicht an einen spezifischen geografischen Ort gebunden sind. Durch die Pandemie, welche mit einem beschränkten Zutritt zu klinischen Studienzentren und Reisebeschränkungen einherging, war es zwangsläufig notwendig, mit Studienteilnehmenden über digitale Medien zu kommunizieren. Weiter erforderte die Pandemie den Einsatzlogistischer Strategien zur Versorgung der Studienteilnehmenden mit den zu untersuchenden Prüfpräparaten an deren Wohnort. Auf der anderen Seite jedoch verursachen mehrfache digitale Lösungen reichlich Datenmüll, welcher ebenso einen negativen Einfluss auf die Umwelt haben kann. Der Grund: Datenmüll wird auf Servern und Festplattengespeichert, die ständig mit Strom versorgt werden müssen, um die Datenaufrechtzuerhalten. Dies erfordert eine erhebliche Menge an Energie und führt zur Freisetzung von Treibhausgasen, die den Klimawandel verstärken können. Außerdem kann Datenmüll dazu führen, dass Unternehmen und Organisationen mehr Server und Speicherplatz benötigen, um den wachsenden Datenbedarf zu bewältigen. Dies erfordert zusätzliche Hardware (mechanische und elektronische Ausstattung eines Systems), die hergestellt und gewartet werden muss, was zu einem höheren Ressourcenverbrauch und damit zu einer höheren Treibhausgasfreisetzung führen kann. Um diesen Datenmüll zu reduzieren, stehen Unternehmen in der Verantwortung, nur diejenigen digitalen Lösungen zu verwenden, die wirklich notwendig sind, und diese Lösungen regelmäßig zu überprüfen und zu bereinigen. Festzuhalten ist also, dass digitale Lösungen sowohl Vor- als auch Nachteile haben. Bei einer sorgfältigen Abwägung jedoch erweisen sich digitale Lösungen als die vergleichsweise bessere bzw. nachhaltigere Option, da der für ihre Nutzung benötigte Strom zumindest ökologisch nachhaltig erzeugt werden kann. Ein überzeugendes Beispiel hierfür ist die Nutzung von Ökostrom, auch grüner Strom genannt, der mittels Wind- oder Solarenergie gewonnen wird. Durch den Einsatz solcher erneuerbaren Energiequellen wird vermieden, dass fossile Brennstoffe (beispielsweise Braunkohle, Erdgas, Erdöl) verbrannt werden und damit einhergehende umweltschädliche Emissionen entstehen. Somit tragen digitale Lösungen nach wie vor dazu bei, den ökologischen Fußabdruck zu verringern und den Übergang zu einer umweltfreundlichen Energieversorgungvoranzutreiben.

Welche weiteren wichtigen Bausteine für nachhaltiges Handeln gibt es in der klinischen Forschung? Und wie sieht es mit der Nachhaltigkeit bei emovis aus? Das erfahren Sie hier im zweiten Teil unseres Blogbeitrags.

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